„DER SITZMARATHON DIE NEUE TRENDSPORTART“

Liebes TRI-Team, liebe Leser,

 

Viele Beeinträchtigungen, die wir dem Alter zuschreiben-weniger Beweglichkeit, Gelenk- und Rückenschmerzen- sind überwiegend Folgen falschen Verhaltens.

Weil wir uns immer weniger bewegen, werden wir schwächer und über die Jahre so ungelenkig, dass es manchmal schmerzt. Nicht nur die Überbeanspruchung, auch das Nichtnutzen führt zum Verschleiß der Gelenke und zur Arthrose.

Der Gedanke „Ich muss mich schonen, ich habe ja Schmerzen“ ist in den allermeisten Fällen ein falscher. Vielmehr gilt: „Nur was genutzt wird, bleibt. Was ungenutzt bleibt, verkümmert.“ Ohne Beanspruchung bauen die Muskeln ebenso ab wie Gelenke, Bänder oder Faszien. Insbesondere dem Rücken schadet die mangelnde Bewegung auf schmerzhafte Art und Weise.

Übergewicht tut dann oft noch ein Übriges. Außerdem führen seelische Anspannung und negativer Stress dazu, dass sich Rückenmuskeln verkrampfen.

Indem wir Stunde um Stunde sitzend verbringen, tagsüber bei der Arbeit, abends vor dem Fernsehapparat, vernachlässigen wir unseren Rücken sträflich.

Sitzen ist das neue Rauchen, wie eine große Krankenkasse unlängst feststellte. Die Statistik besagt, dass die Deutschen im Durchschnitt über sechs Stunden täglich stillsitzen. Kaum fünf Minuten bewegen wir uns dagegen so, dass wir überhaupt noch einmal aus der Puste kommen. Und selbst dann, wenn wir uns „fit“ machen wollen, geht es allzu oft lediglich um den äußeren Anschein, den flachen Bauch, den Brustkorb oder den straffen Po.

Unser Rücken ist jedoch ein Sensibelchen. Die Schmerzen, die er verursacht, sind eine Aufforderung, ihn nicht länger zu vernachlässigen:

Ihm die Bewegung zu gönnen, die erbraucht. Dazu bedarf es nicht viel, keinesfalls irgendwelcher Kraftakte aus dem Stand heraus.

Viel wäre schon gewonnen, wenn wir unseren täglichen Sitzmarathon immer mal wieder unterbrechen würden, um ein paar Schritte zu gehen, uns aufzurichten und zu strecken.

Noch besser wäre natürlich SPORT wie TRIATHLON, LAUFEN und SCHWIMMEN zu treiben. Die Planung dafür ist die wertvolle Zeit dafür woanders abzuknapsen. Der Rücken und nicht nur der wird es uns danken. Fangt an und die Lebensqualität und die Zufriedenheit steigt. Den ersten Schritt dazu muss jeder für sich selbst TUN, am besten jetzt.

Für die kommende besinnliche Zeit wünsche ich Euch und Euren Lieben geruhsame Festtage und für das Jahr 2019 Gesundheit, Glück und Wohlergehen.

Uwe Lellinger                                                                             Kanzem im Dezember 2018

"Heißer" Wettkampf in Schifferstadt 

 

Heiß und drückend - so lassen sich die äußeren Bedingungen am besten zusammenfassen, die am 27. Mai 2018 in Schifferstadt auf die insgesamt knapp 500 jungen und jung gebliebenen Athleten warten.

 

Ich reise schon am Vortag an und kann mir in aller Ruhe ein Bild von den Gegebenheiten machen. Geschwommen werden 400 m im Hallenbad auf 25m-Bahnen. Die fast völlig flache knapp 20 km lange Radstrecke besteht aus 3 Runden mit jeweils 3 Wendepunkten. Die Laufeinheit führt in ebenfalls 3 Runden im Zickzack um den Sportplatz herum.

 

Den Ergebnislisten der Vorjahre konnte ich bereits entnehmen, dass das Starterfeld in meiner Altersklasse mit deutlich über 50 Triathleten sehr stark besetzt sein würde. Die meisten davon schafften es letztes Jahr in unter 75 Minuten. Dies ist die Zeit, die ich für mich als realistisches Ziel angepeilt habe. Da werde ich mich also eher am hinteren Ende der Ergebnistabelle wiederfinden. Egal, dabei sein ist alles. Und ich gehe mit bisher einem einzigen gefinishten Volkstriathlon ja noch als Anfänger durch.

 

Kurz nach der Wettkampfbesprechung finde ich mich mit etwa 30 Athleten in der ersten Startgruppe im Becken wieder. Uwes Tipp folgend spreche ich mich mit meinen Bahnkollegen über die angestrebten Zielzeiten ab. Die einzige Frau auf unserer Bahn plant eine Zeit von 6 bis 7 Minuten, alle anderen über 8, 9 oder 10. So starte ich als zweiter, leider ohne Chance auf etwas Wasserschatten, dafür aber mit ziemlich freier Bahn. Das Schwimmen geht erstaunlich gut. Nach 7:52 hab ich es geschafft. So schnell war ich noch nie zuvor. Hat sich das harte Training bei Heike doch gelohnt. Entsprechend überrascht bin ich, dass ich als einer der ersten 10 Wettkämpfer in Richtung Wechselzone laufe, während die meisten anderen noch ihre letzten Runden im Becken absolvieren. 

 

Der Wechsel läuft recht rund und problemlos. Beflügelt von meiner guten Schwimmzeit starte ich mit viel Druck auf die Pedale in die zweite Disziplin. Nachdem ich auf dem Weg in die Wechselzone bereits einen Mitstreiter überholen konnte, gelingt mir ganz zu Beginn der Radstrecke ein weiteres Überholmanöver. Natürlich unter Beachtung der Windschattenregeln. Jetzt habe ich erst einmal freie Fahrt. Wie viele Athleten der ersten Startgruppe wohl vor mir sind? Der erste Wendepunkt ist eine ideale Möglichkeit, dies festzustellen: 7 Fahrer kommen mir entgegen, bevor ich den Wendepunkt erreiche. Ob ich den ein oder anderen davon noch einholen kann?

 

Bei jedem Wendepunkte schätze ich ab, wie sich der Abstand entwickelt. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich die Lücke schließen kann. Der Abstand wird eher etwas größer. Natürlich kann ich nach den Wendepunkten auch beobachten, was sich hinter mir tut. Auch hier klafft eine Lücke, die kontinuierlich größer wird. So fahre ich die ersten beiden Runden ziemlich einsam durch die Gegend. Erst in meiner dritten Runde kommen dann die Athleten der zweiten Startgruppe auf die Strecke und ich habe ab und zu die Möglichkeit, beim Überholen einen Hauch von Wettkampffeeling zu erleben. 

 

Nach 34:20 Minuten netto und einem Schnitt von knapp 33 km/h erreiche ich die Wechselzone, ohne selbst überholt worden zu sein. Dafür sind meine Beine aber auch schon ziemlich schwer und ich bewege mich bereits deutlich im oberen Pulsbereich. Habe ich überpaced? Der Wechsel funktioniert gut, auch wenn ich versehentlich meine Radbrille in der Wechselzone lasse. Die wollte ich eigentlich aufbehalten, um beim Laufen meine Uhr besser lesen zu können. Aber ich erkenne auch so recht bald, dass ich heute keine Chance habe, eine Pace in Richtung 4:35 zu laufen. Darauf hatte ich zuvor ein bisschen gehofft. Immerhin hatte ich den Wechsel vom Radfahren zum Laufen ganz gut trainiert. Aber nach einer Radfahrt unter Wettkampfbedingungen ist das halt doch nochmal was anderes. Außerdem fordert jetzt die erbarmungslos drückende Hitze ihren Tribut. Den ein oder anderen Läufer der zweiten Startgruppe kann ich noch einsammeln. Dank einer Endbeschleunigung auf die letzten paar hundert Meter reicht es immerhin noch für eine Durchschnittspace von 4:44, so dass ich die nicht ganz 5 Laufkilometer in knapp unter 22 Minuten absolviere. 

 

Mit einer Gesamtzeit von 1:08:09 bin ich deutlich schneller als erwartet und werde 12. von 60 Startern in der Altersklasse 50-59. Ein äußerst gelungener Auftakt in meine erste richtige Triathlonsaison. So kann es weitergehen. 

 

An Pfingstmontag, 21.5.2018, wurde mittlerweile zum 9. Mal in Losheim ein Langstreckenschwimmen angeboten. Geschwommen wurde im Losheimer See und es konnten Strecken von 1,25 km bis 10 km gewählt werden. Die Veranstaltung ist beliebt bei Schwimmern, die mal aus ihrem Becken wollen und bei Triathleten, die in Vorbereitung der nahenden Triathlon-Saison, die erste Disziplin unter Wettkampfbedingungen testen wollen.

                   

Aus dem TRI-Team TG Konz hatten sich Silvia, Nike, Uwe L., Uwe W., Markus und Andreas entschlossen teilzunehmen. Alle vom TRI-Team wählten die 2,5 km, da dies am besten zu den geplanten Wettkämpfen der Triathlon-Saison (von 1,5km bei Kurz-Distanz Rennen bis 3,8km bei der Lang-Distanz) passte. Bei Wassertemperaturen von ca. 20 Grad hatte man die Wahl mit oder ohne Neopren-Anzug zu schwimmen. Wir entschieden uns alle mit Neopren zu schwimmen. Zum einen, um die Neo’s zu testen, da bei den kommenden Wettkämpfen überwiegend mit Neopren geschwommen wird, und zum anderen damit uns die „richtigen“ Schwimmer nicht zu weit abhängen J (durch den Auftrieb des Neoprenanzugs ist man über 1km ca. 1-2 Minuten schneller).

 

Mit ein paar Minuten Verspätung gingt das Rennen um 12.35 Uhr los. Für alle lief das Rennen gut. Uwe W. war nach einer starken Leistung nach 41:52 Minuten schnellster Teilnehmer des TRI-Teams und gewann damit die Altersklasse M50. Silvia und Andreas folgten ca. 2 Minuten später in 44:27 (Andreas) und 44:39 Minuten (Silvia). (Andreas entschuldigt sich an dieser Stelle nochmal ausdrücklich für seine unfairen Renntaktik 2,3km hinter Silvia zu schwimmen und dann auf den letzten 200 m zu überholen). Nike folgte mit 49:09 Minuten und konnte ebenfalls sehr zufrieden sein. Uwe L. benötigte 56:07 Minuten für die 2,5 km und gewann damit die Altersklasse M70. Markus folgte in 1:18:56 Minuten, was eine sehr starke Leistung war, da Markus auf Grund eines Handicaps nur mit einem Arm schwimmen kann.

 

Insgesamt war der Ausflug nach Losheim ein gelungener Test für das TRI-Team. Da Silvia, Nike und Uwe L., die mit dem Rad nach Losheim kamen, noch nicht genug hatten, schlossen sie den Trainingstag mit der Rückfahrt per Rad nach Trier bzw. Konz ab.

 

Die Triathlon Saison kann kommen.

 

Silvia und Andreas

 

                        

Silvia, Nike und Uwe L. entspannt vor dem Start               Markus, Uwe L., Uwe W., Nike, Silvia und Andreas kurz vor dem Start

 

Der Ironman : vom Start bis zum Ziel sind es 226 km, 3,8 km schwimmen,

180 km Rad und 42,195 km laufen. Das sollte der Höhepunkt in dem Sportjahr 2015 bei drei Athleten vom TRI-Team werden. Dirk Müller, Carmen Schaaf und Silvia Rausch hatten sich diese Herausforderung ausgesucht.

Sie haben viel und fleißig dafür trainiert. Der Weg dorthin war lang und wurde immer wieder mal von kleinen Weh Wehchen unterbrochen. Aber Triathleten kennen keinen Schmerz und sind sehr belastbar! Es waren lange Wochen mit vielen Entbehrungen, aber was tut man nicht alles um für den großen Tag fit zu sein. Silvia eine Wettkampferprobte Triathletin auf allen Distanzen zu Hause.

Nur der Ironman war Neuland für sie. Nizza sollte das Wunschrennen für Silvia sein. Sie reiste mit ihrem Ehemann Andreas und Schwester Melanie nach Nizza.

Hier wollte sie zeigen was in ihr steckt! Vor dem Schwimmen hatte sie etwas Respekt, denn es wurde im Mittelmeer geplanscht. Die Wellen und Mitstreiter waren eine große Herausforderung für Silvia. Sie kämpfte sich durch und schluckte viel Meerwasser und steckte einige Schläge ein. Endlich nach tollen

1:13:57 Stunden hatte sie wieder Boden unter den Füßen. Ihr war es aber so übel und sie spielte mit dem Gedanken das Rennen zu beenden. Nach Zurufen von Andreas und Melanie raffte sie sich doch auf und machte weiter. Nach über 10 Minuten im Wechselzelt schwang sie sich aufs Rad um die Übelkeit dort zu bekämpfen. Sie kam nur langsam in Schwung und konnte kaum etwas essen, aber ihr Kämpferherz sagte :”Silvia beiße dich durch”. Nach 6:46:37 Stunden waren die 180 km geschafft. Jetzt ging ihr durch den Kopf, nur noch ein Marathon ! Als sie die Laufschuhe anhatte begann der Wettkampf neu. Sie fühlte sich wieder stärker , fand einen guten Schritt und konnte Andreas und Melanie ein Lächeln schenken. Nach großartigen 4:14:31 Stunden war der Marathon beendet und mit tollen 12:34:54 Stunden wurde sie 15. In der W40.

Sie darf sich jetzt Ironwomen nennen.

Carmen und Dirk starteten bei der Challenge in Roth, die gleichzeitig als Deutsche Meisterschaften ausgetragen wurde. Beide sind keine Rookies mehr, sie haben schon Erfahrungen auf der Langdistanz gesammelt. Doch in jedem Wettkampf werden die Karten neu gemischt. Geschwommen wurde im Main-Donaukanal. Dirk hatte schon vor dem Schwimmstart Adrenalin pur. Beim Aufsetzen der Schwimmbrille machte es patsch und der Gummi war gerissen. Mit schnellen Laufschritt eilte er zum Wechselzelt, denn er brauchte ja eine andere Brille. Man reichte ihm eine Kiste mit großer Auswahl. Er schnappte sich eine und eilte zum Schwimmstart. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich einordnen aber leider nur noch in die hinteren Reihen. So kam er nicht so voran wie er wollte, trotzdem schaffte er die 3,8 km in guten 1:02:11 Stunden. Er war im Wettkampf angekommen. Der Druck auf die Pedale waren rund und für die zwei Runden im Frankenland brauchte er nur großartige 5:04:36 Stunden. Er fing an zu rechnen, bevor er in die Laufschuhe schlüpfte. Wechsel gut geklappt und immer wieder hörte er “DIRK,DIRK,DIRK” du siehst gut aus. Er konnte immer noch zurück lächeln und wie er bei 40 km war wusste er es wird eine neue Bestzeit. Er lief mit erhobenen Händen nach tollen 3:21:34 Stunden im Marathon und insgesamt mit der neuen, hervorragenden Bestzeit von 9:32:14 Stunden über den roten Teppich ins Ziel. Freunde, seine Eltern und Fremde freuten sich mit ihm. Er konnte es gar nicht fassen, es war vollbracht. Mit dieser Leistung erreichte er den 5.Platz in der AK M40 bei den Deutschen Meisterschaften!!

Carmen spulte ein solides Rennen ab. Bei ihrer nicht so geliebten Disziplin, dem Schwimmen kam sie gut in den Wettkampf. Nach guten 1:20:45 Stunden hatte sie wieder Boden unter den Füßen. Nach schnellen Wechselzeiten konnte sie auf dem Rad Plätze gut machen und erreichte nach großartigen 5:51:42 Stunden die Wechselzone in Roth. Mit einer tollen Marathonzeit von 4:01:40 Stunden und einer Gesamtzeit von 11:22:50 Stunden erreichte sie bei den Deutschen Meisterschaften in der AK W45 den großartigen 8.Platz.

Beim Einlauf ins Stadion und auf der Marathonstrecke wurde Carmen von vielen Bekannten und Freunden lautstark angefeuert. Das gab ihr die Kraft die Langdistanz erfolgreich zu finishen.

 

Glückwunsch nochmals an SILVIA, CARMEN und DIRK für die gezeigten, guten Leistungen. Ihr seit damit VORBILDER für die jüngere Generation !!!

 

Unter dem MOTTO: “Der selbst erlebte ERFOLG macht stark und stärker” wünsche ich Euch für die kommenden Ziele weiterhin ERFOLG und SPASS.

 

Uwe Lellinger