„ÜBERFLUSS führt zum UNGLÜCK“
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Liebes TRI-Team, liebe Leser,
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Über Jahrtausende haben sich Menschen als Jäger und Sammler ernährt. Sie lebten von dem, was sie in der Natur ergattern konnten. Genuss setzte hohe körperliche Anstrengungen voraus. Für Hungerzeiten speicherte der Körper Fett als Energiereserve.
Das war im damaligen Kampf ums Überleben sinnvoll. Heute dagegen müssen wir nur in den Supermarkt gehen, wo mehr angeboten wird, als wir essen können.
Aber kann unser Körper diese Wohlstandsfülle verkraften, nachdem er im Laufe der Evolution lernen musste, vor allem mit der Not auszukommen? Längst wissen wir, dass Überfluss mehr belastet als Einschränkung. Und tatsächlich gönnen wir uns mehr, als unser Körper verbraucht.
Weil wir uns zu wenig bewegen, zu viel, zu fett oder zu süß essen, leiden immer mehr Menschen an Zivilisationskrankheiten. Etwa eine Million Kinder in Deutschland sind krankhaft übergewichtig. Die Zuckerkrankheit, der Diabetes mellitus, ist zur Volkskrankheit weltweit geworden. 20 Millionen Deutsche leiden an Bluthochdruck, meist als Folge des Übergewichts. Die Hälfte aller Herzinfarkte und zwei Drittel aller Schlaganfälle sind darauf zurückzuführen. Die frühzeitige Verschleißerkrankungen des Rückens und der Gelenke aber auch die erschreckende Zahl von psychischen Erkrankungen sind eine weitere Folge des „guten Lebens“.
Was uns fehlt ist ein Ausgewogenes Verhältnis von Anstrengung und Ernährung. Eigentlich ist unser Körper ausgelegt auf die tägliche Marathonstrecke. Ausruhen muss er weniger, als wir glauben.
Aber mit dem Verzicht auf Genuss ist ihm ebenso wenig geholfen. Wer sich auf Diäten versteift, wird griesgrämig oder gar geschwächt. Um das zu vermeiden, sollten wir an unsere Vorfahren denken: nur wer sich genügend bewegt, hat das Zeug zum gesunden Genießer.
Essen ist eine der größten Lebensfreuden und trägt dazu bei, dass wir wachsen, den Stoffwechsel anfeuern, Zellen erneuern und das wir denken, fühlen und lachen können.
Wir sollten uns dieses Glück nicht durch Verführung zu bewegungsarmer Bequemlichkeit verderben lassen.
Ausdauersport wie wir Triathleten ihn betreiben kann hier entgegenwirken.
Ich wünsche euch eine friedvolle, besinnliche Zeit, Momente der inneren Ruhe und des inneren Glücks und ein gesundes, frohes neues Jahr 2021.
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Uwe Lellinger                                                                       Dezember 2020